Ausbildung

Kein Auftrag ist wie der andere. So vielfältig wie die Aufgaben sind auch Zahl und Art der Ausbildungsberufe. In den folgenden Berufsportraits, werden wichtige Merkmale der einzelnen Berufe skizziert. Grundsätzlich erfolgt in der Bauwirtschaft die so genannte Stufenausbildung. Die wird im Gegensatz zu den meisten anderen Wirtschaftszweigen an drei Lernorten durchgeführt, die sich gegenseitig ergänzen: Die betriebliche Ausbildung, die überbetriebliche Ausbildung in brancheneigenen Ausbildungszentren und die Berufsschule. In der überbetrieblichen Ausbildung werden die Grundfertigkeiten des Berufes erlernt. Dies soll ein trotz wechselnder Baustellentätigkeit ein einheitliches Lernniveau sicherstellen. Die Anwendung und Vertiefung der erworbenen Fähigkeiten erfolgt im Ausbildungsbetrieb und im begleitenden Berufsschulunterricht werden schwerpunktmäßig die theoretischen Grundlagen gefestigt.

Die erste Stufe der Bauausbildung endet nach zwei Jahren entweder mit der Zwischenprüfung in einem dreijährigen Ausbildungsberuf oder der Abschlussprüfung zum Tiefbaufacharbeiter. Die ersten zwei Jahre dienen der beruflichen Grund- und Fachausbildung.

In den darauf folgenden 12 Monaten erfolgt die Spezialisierung im entsprechenden Ausbildungsberuf. Grafik Stufenausbildung (Quelle: SOKA Bau)

Straßenbauer/-in

Moderne, zum Teil elektronisch gesteuerte Maschinen haben die frühere "Knochenarbeit" übernommen. Somit muss der Straßenbauer die Gerätetechnik beherrschen. Er hat umfangreiche Kenntnisse über Bodenbeschaffenheit und Materialien wie z.B. Asphalt und Beton. Straßenbauer stellen den Unterbau und den Belag von Straßen, Wegen und Plätzen her und halten die Verkehrswege instand. Weitere Tätigkeitsfelder ergeben sich bei der Baustellenvorbereitung oder beim Wegebau und bei Pflasterarbeiten im Gartenbau.

Was sollte man „mitbringen"?

Umsicht ist erforderlich, z.B. bei der Arbeit mit Straßenfräsen, Stampfern, Kompressoren, Baggern oder Raupen. Flexibilität ist notwendig, da sich Arbeitsorte und ‑bedingungen häufig ändern. Auch Sorgfalt ist in diesem Beruf gefragt, z.B. beim Verlegen und Versetzen von Groß, Klein, Mosaik oder Verbundpflastersteinen.

Kenntnisse in Grundlagen der Mathematik und der Grundrechenarten helfen bei Berechnungen des Baustoffbedarfs. Wissen über Grundsätze und Zusammenhänge der Physik erleichtert das Verständnis der Wirkung von Kräften und Hebelarten. Kenntnisse in Chemie sind beim Herstellen von Materialmischungen von Vorteil. Erfahrung im Bereich Werken und Technik ist hilfreich für die Arbeit mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen.

Rohrleitungsbauer/-in

Er leitet Wasser, Fernwärme, Gas oder Öl dorthin, wo es gebraucht wird. Dazu bedarf es anspruchsvoller Rohrleitungssysteme in unterschiedlichen Durchmessern aus Werkstoffen wie Gußeisen, Stahl, Kunststoff, Stahlbeton oder Faserzement. Der Bau dieser Druckrohrleitungen stellt hohe Anforderungen an die sorgfältige Ausführung. Der Rohrleitungsbauer ist geschickt im Umgang mit komplizierten Maschinen. Er kann mit Messgeräten und Hydranten umgehen. Was sollte man „mitbringen"?

Vor allem Sorgfalt ist in diesem Beruf wichtig, z.B. für das genaue Beachten von Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften oder das exakte Durchführen von Dichtheitsprüfungen. Rohrleitungsbauer müssen sich zudem bei ihrer Arbeit auf immer wieder neue Arbeitsbedingungen auf den Baustellen einstellen. Dabei ist Flexibilität gefragt. Viele Arbeiten, z.B. das Einsetzen von schweren Rohren in die Baugruppe, erfordern außerdem Umsicht, um Passanten, Kollegen und sich selbst nicht zu gefährden.

Kenntnisse in Mathematik sollten vorhanden sein, da man z.B. Vermessungen, Flächen und Volumenberechnungen durchführt. Wissen aus der Physik ist wichtig, um die Funktionsweise von Messgeräten zu verstehen. Bei der Arbeit mit Werkzeug und Baugeräten helfen Erfahrungen in Werken und Technik.